Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war aus europäischer Sicht eine relativ friedliche Zeit (zumindest im Vergleich zur ersten Hälfte). Als dann auch noch 1990 der Kalte Krieg endete sprachen Einige schon vom "Ende der Geschichte" und dachten an eine Zukunft voller weltweitem Frieden, Freiheit und Demokratie. Doch schon die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts zeigten uns, dass Geschichte nicht endet und dass die Schrecken der Vergangenheit auch Schrecken der Gegenwart sein können. Völkermord, Vertreibungen, 'ethnische Säuberungen' fanden plötzlich wieder statt. Und das, obwohl die sich die Menschen doch nach Ende des Zweiten Weltkriegs viele Gedanken gemacht hatten, wie solche Schrecken zukünftig verhindert werden könnten. Hatten sie versagt?
8. Nichts gelernt? Umsiedlungen, Deportationen, ethnische Vertreibungen und Völkermorde in der Geschichte des 20. Jahrhunderts
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Kapitel 8.1 skizziert die Balkankriege der 90er Jahre und zeigt, wie in ihnen Massaker und ethnische Vertreibungen plötzlich wieder zu einer europäischen Realität wurden.
Kapitel 8.2 erklärt, wie es 1994 im ostafrikanischen Ruanda zu einem der schlimmsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts kommen konnte.
Kapitel 8.3 stellt kurz die Arbeit der Shoah-Foundation dar und widmet sich der Frage, inwieweit solche Stiftungen erfolgreich an der Verhinderung zukünftige Völkermorde arbeiten können.