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1.1 Was ist eine Nation?

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Urheber: UNclimatechange

https://www.flickr.com/photos/unfccc/30563098030

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Was ist die Bedeutung einer Flagge?

1.1 Was ist eine Nation?

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Nationalmannschaft, Nationalhymne, Nationalfeiertag, Nationalpark, Nationalflagge, Nationalstaat, Nationalheld, international, ...

Das Wort "Nation" ist in unserem Sprachgebrauch sehr verbreitet, du hast bestimmt alle diese Wörter schon einmal gehört oder selbst gesagt. Meistens verwenden wir es um zu zeigen, dass das Wort irgendetwas mit dem Land zu tun hat, über das wir gerade sprechen. Die Nationalmannschaft ist die Mannschaft des Landes, die Nationalhymne die Hymne des Staates und so weiter. Aber warum heißt es manchmal auch Landesflagge und nicht immer Nationalflagge? Oder Staatshymne?
Also warum manchmal "Nation" und nicht einfach immer "Land" oder "Staat"? Wo ist der Unterschied zwischen Staat, Land und Nation? Und was genau ist eine Nation?

1. Staat, Land, Nation?

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Die Wörter Staat, Land und Nation beschreiben zwar ähnliche Dinge, aber eben nicht dieselben. Die Unterschiede zwischen den Wortbedeutungen sind nicht immer ganz klar. Außerdem sind wir in unserem normalen Sprachgebrauch auch nicht immer ganz genau und das kann manchmal etwas verwirrend sein. Deshalb werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Begriffe "Staat", "Land" und natürlich "Nation".

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Entwicklung der Vorstellungen über die Nation: vor der Französischen Revolution (vor 1800), Französische Revolution (um 1800) und Gegenwart

Staat

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Mit "Staat" meinen wir meistens die politische Ordnung. Das heißt, wir sprechen von staatlicher Organisation, staatlichen Institutionen, von Politik und (in den meisten Staaten der Welt) Demokratie. Jeder von uns hat regelmäßig mit dem Staat zu tun, hier ein paar Beispiele:

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Urheber: A. Delesse (Prométhée)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundestag_-_Palais_du_Reichstag.jpg

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Ein Staat besteht aus vielen staatlichen Einrichtungen (Institutionen). Eine der bekanntesten davon ist das Parlament, in Deutschland heiĂźt es 'Bundestag'. Hier werden die Gesetze, die im Staat gĂĽltig sind, beschlossen. Fachleute sagen, staatliche Institutionen, die Gesetze beschlieĂźen, sind Teil der 'Legislative' (gesetzgebende Gewalt).

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Urheber: Tischbeinahe

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bundeskanzleramt_Berlin_2010.jpg

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Neben dem Parlament ist auch die Regierung eine wichtige staatliche Institution. Chef der Regierung ist in Deutschland die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler. Sie oder er arbeitet im Bundeskanzleramt in Berlin. Fachleute bezeichnen die Regierung als Teil der 'Exekutive' (ausführende Gewalt), weil sie für die Umsetzung der gültigen Gesetze zuständig ist.

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Urheber: ACBahn

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Justizzentrum_Aachen-Gerichtssaal01.jpg

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Auch Gerichte sind staatliche Institutionen. Hier werden die gültigen Gesetze auf konkrete Streitfälle und Verbrechen angewendet. Gerichte bezeichnet man deswegen als Teil der 'Judikative' (rechtsprechende Gewalt).

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Urheber: Garitzko

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:VW_Polizeiwagen.jpg

PD

Die meisten von uns haben aber eher selten mit den groĂźen Institutionen der staatlichen Gewalt zu tun. Der Staat wirkt aber auch in unserem Alltag, z.B. durch die Polizei.

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Urheber: Dirk VorderstraĂźe

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundeswehrsoldaten_(14490445409).jpg

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Auch die Armee, die Bundeswehr, ist eine staatliche Einrichtung.

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Urheber: Metropolitan School

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Unterricht.jpg

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Das Schulwesen ist ebenfalls zum allergrößten Teil staatlich organisiert.

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Urheber: High Contrast

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rathaus_von_Arnstorf_-2.jpg

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Staat gibt es natürlich nicht nur auf Bundesebene oder Bundesland-Ebene. Auch im lokalen Bereich, wie in der kommunalen Verwaltung, haben wir mit dem Staat zu tun. Zum Beispiel wenn wir einen neuen Personalausweis benötigen, einen Führerschein ausgehändigt bekommen oder im Standesamt heiraten.

Land

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Urheber: Captain Blood

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Deutschland_topo.png

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Topografische Karte von Deutschland. Sie zeigt nicht die politische Aufteilung des Staates, sondern das Gelände.

Sprechen wir über das "Land", meinen wir zu allererst ein Gebiet. Wir meinen Landstriche, Regionen, Orte, Wälder, Berge, Städte, Dörfer, also alles, was zum Gebiet gehört. Ein Beispiel macht das vielleicht etwas verständlicher: Man fährt in den Urlaub und es geht in das Land Italien. Denn man macht Urlaub an der Adria, am Gardasee oder in der Toskana, aber nicht im italienischen Parlament, bei der Polizei oder in einer italienischen Schule.

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Du hast beim Lesen sicher bemerkt, dass wir die Begriffe "Staat" und "Land" häufig für dieselben Dinge verwenden. Besonders im Alltag vermischen wir die Begriffe gerne. Das ist auch nicht schlimm, ich möchte die Begriffe in diesem Kapitel aber genau nehmen. Denn dann kommen wir beim Lesen nicht durcheinander.

Nation?

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Wie passt jetzt der Begriff Nation in diese Reihe?

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Aufgabe

Was gehört zur Nation?

Eure Meinung ist gefragt: Was gehört eurer Meinung nach zu einer Nation?

  1. Seht euch die Begriffe an und entscheidet euch: Was haben Menschen, die zu einer Nation gehören, gemeinsam? Ordnet die Begriffe zu und überlegt euch auch jeweils warum ihr euch so entschieden habt.
  2. Tut euch in Zweiergruppen zusammen und vergleicht eure Ergebnisse. BegrĂĽndet die Entscheidungen, die ihr getroffen habt.
  3. Vergleicht nun eure Ergebnisse in der Klasse. Welche Begriffe wurden besonders häufig genannt? Welche nicht?
  4. Einigt euch in der gesamten Klasse auf ein gemeinsames Ergebnis.

2. Was ist eine Nation?

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Kommen wir nochmal zum Anfang des Kapitels: Nationalmannschaft, Nationalhymne, Nationalfeiertag, Nationalpark, Nationalflagge – worum geht es da? Geht es um Gesetze, Ämter und Parlamente? Geht es um Landschaften?

Worum es bei einer Nation eigentlich geht, was eine Nation ausmacht: DarĂĽber haben sich schon viele Leute Gedanken gemacht. Und es gibt bis heute auf diese Frage viele unterschiedliche Antworten, die sich teilweise sogar etwas widersprechen.

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Behauptung 1

Ohne Staat gibt es keine Nation

Ich finde, eine richtige Nation braucht einen Staat, ohne Staat gibt es keine Nation. Nur eine gemeinsame Sprache oder Kultur reicht nicht aus, es muss auch eine Verfassung und eine politische Ordnung geben. Eine Nation muss ordentlich organisiert sein, damit sie funktionieren kann. DafĂĽr braucht sie eine Regierung, sie braucht Gerichte, sie braucht eine Gesetzgebung. Ohne Staat ist eine Nation nur eine schwammige Idee, mit einem Staat wird sie zur Tatsache.

Aber:

Nicht alle Nationen haben einen eigenen Staat. Es gibt viele Gruppen, die sich als Nation sehen und trotzdem keinen eigenen Staat haben. Ein gutes Beispiel ist die kurdische Bevölkerung in Vorderasien. Sie hat eigene Sprachen und Traditionen, sie sieht sich als eine gemeinsame Nation. Aber die Kurden leben über mehrere Staaten verteilt: Türkei, Syrien, Iran, Irak. Sie stellen teilweise die Mehrheit der dort lebenden Bevölkerung, teilweise eine Minderheit. Die Kurden haben also keinen eigenen Staat Kurdistan und trotzdem sehen sie sich als Nation. Es ist hier quasi umgekehrt: Weil sich Kurden als Nation sehen, fordern sie einen eigenen Staat Kurdistan. Und für den haben sie in der Vergangenheit teilweise mit Gewalt gekämpft, bisher ohne ihr Ziel zu erreichen.

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Urheber: Maximilian Dörrbecker (Chumwa)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Umgriffe_Kurdistans.png

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Karte des Gebietes, in dem heute Kurden leben. Es umfasst gleich mehrere Staaten in Vorderasien, bspw. die TĂĽrkei, Syrien, den Iran und Irak.

Daniel Scheuerer

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Behauptung 2

Eine Nation braucht eine gemeinsame Kultur und Sprache

Eine Nation hat eine gemeinsame Sprache und Kultur. Das macht die Gemeinschaft aus, denn die Leute können sich untereinander verständigen und verstehen. Und das bezieht sich nicht nur auf die Sprache: Es gibt viele Umgangsformen und Regeln, die in einer gemeinsamen Kultur selbstverständlich sind. In Deutschland würden sich Freunde zum Beispiel kein Küsschen zur Begrüßung geben, in der französischen Gesellschaft ist das eine ganz normale Begrüßung. Auch eine gemeinsame Religion spielt eine wichtige Rolle, denn aus religiösen Traditionen haben sich viele gemeinsame Werte für eine Gesellschaft entwickelt. Die Menschen in Deutschland sind zum Beispiel sehr christlich geprägt.

Aber:

Eine gemeinsame Sprache und Kultur ist sicher ein wichtiges Merkmal für Nationen. Aber es ist kein Ausschlusskriterium: In Frankreich gibt es zum Beispiel viele Minderheitensprachen, wie das Bretonische (Bretagne), Okzitanisch (Südfrankreich) oder sogar Deutsch (Elsass). Dennoch würden sich die meisten Menschen dort völlig selbstverständlich als Franzosen bezeichnen.

Außerdem gibt es viele lebendige Sprachen auf der ganzen Welt, die keine Mehrheitssprachen in irgendeinem Staat sind (und auch nicht alleinige Amtssprache): Zum Beispiel das Baskische in Spanien und Frankreich, das Irische in Irland oder Sorbisch in Deutschland. 

Daniel Scheuerer

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Definition

Kulturnation – eine gemeinsame Kultur

Vorstellung, wonach eine Nation durch Menschen gebildet wird, die sich durch eine gemeinsame Sprache, durch gemeinsame Traditionen, Lebensweisen oder auch die Religion zusammengehörig fühlen. 
Menschen einer Kulturnation leben nicht automatisch in einem gemeinsamen Staat.

Marcus Ventzke, Digitale Lernwelten GmbH

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Behauptung 3

Eine Nation basiert auf gemeinsamen Werten

Ja, eine gemeinsame Sprache kann sehr wichtig sein für eine Nation. Eine richtige Nation folgt aber nicht einer gemeinsamen Kultur, sondern gemeinsamen Werten, einer gemeinsamen Idee. So ist es zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika passiert. Zuwanderer aus der ganzen Welt kommen seit Jahrhunderten nach Amerika und wollen den gemeinsamen Traum von Freiheit leben. In der Nationalhymne heißt es ja schon "land of the free". Die Vorfahren der heutigen Amerikaner leben noch nicht lange dort, sie wanderten aus Mittel- und Südamerika, aus Afrika, aus Asien und vor allem aus Europa ein. Alle gemeinsam wollen sie den "american dream" leben, also die Vorstellung, wer nur hart genug arbeite, könne alles erreichen, vom Tellerwäscher zum Millionär.

Aber:

Auch in den USA galt die Grundlage der gemeinsamen Werte nicht für alle zugewanderten Menschen. Vor dem Bürgerkrieg sind Menschen aus Afrika nicht im Sinne des "american dream" eingewandert, sondern als Sklaven dorthin verkauft worden. Sie wurden von der Mehrheitsbevölkerung explizit nicht als Teil der amerikanischen Nation aufgenommen. Sie hatten keine Rechte, egal ob sie die amerikanischen Werte geteilt hätten oder nicht. Auch wenn die Sklaverei heute abgeschafft ist, sehen viele Weiße die Schwarzen weiterhin nicht als vollwertige Mitglieder der Nation. Rassistische Vorstellungen stehen hier also viel zu häufig über den geteilten Werten und Idealen.

Ähnlich kann man die heutige, restriktive Einwanderungspolitik der USA gegenüber Mexiko sehen. Es reicht also doch nicht allein aus, sich zu den amerikanischen Werten zu bekennen und diese zu teilen.

Daniel Scheuerer

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Definition

Staatsnation – ein tägliches Bekenntnis

Vorstellung, wonach die Bewohner eines Staates durch ihre Entscheidung, in einem Staat zusammenzuleben, eine Nation bilden. Es kommt dabei nicht zuerst auf eine bestimmte Abstammung oder eine gemeinsame Kultur an. Die Menschen müssen also den Willen haben und zum Ausdruck bringen, dass sie in einer bestimmten Nation leben wollen. 
Oftmals bezieht sich die Zustimmung zu einer Staatsnation auf die politischen Werte eines Landes, die in einer Verfassung festgelegt sind, zum Beispiel persönliche Freiheit oder die Garantie von Menschen- und Bürgerrechten.

Marcus Ventzke, Digitale Lernwelten GmbH

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Aufgabe

Was macht eine Nation aus?

  1. Was denkst du ist die wichtigste Grundlage für eine Nation? Wähle aus den drei Behauptungen oben die aus, die für dich das größte Gewicht hat. Begründe deine Wahl in eigenen Worten.
  2. Beschreibe auf Grundlage der Behauptungen und Definitionen die Schwierigkeit, zu bestimmen, was die eigentliche/wichtigste Grundlage einer Nation ist.

3. 'Deutschland, o zerrissen Herz' – Nation und Gefühl

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Ich habe dir jetzt ein paar Gemeinsamkeiten von Menschen in einer "Nation" gezeigt. Häufig haben Nationen eine gemeinsame Sprache, eine gemeinsame Kultur, man versteht sich. In anderen Nationen sind gemeinsame Werte und Ideale das wichtigste verbindende Element. Ich finde, das klingt alles so technisch. "Kulturnation", "Staatsnation", aber irgendwie fehlt da doch noch was, oder? Ich glaube, wir müssen uns noch über eine emotionale Dimension unterhalten.

Eine der häufigsten Erscheinungsformen der Nation ist als Gefühl. Das Gefühl, zu einer großen Gruppe von Menschen zu gehören, die etwas verbindet. Und dieses Verbindende kann auch Rührung, Ergriffenheit oder Freude sein, mit der man auf einen bestimmten Text, ein Lied, ein Gemälde oder eine Landschaft reagiert. Gedichte, Musik und Kunst sind mächtig darin, Gefühle hervorzurufen. Und so eignen sie sich auch gut dazu, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erzeugen.

Wenn Nationalität über Ergriffenheit funktionieren würde, könnte man beispielsweise sagen, "deutsch ist, wer beim Anblick des Rheintals, beim Hören von Bachs Weihnachtsoratorium oder beim Betrachten der Gemälde von Caspar David Friedrich ein warmes Gefühl in der Brust bekommt." Das ist ein schöner Gedanke. Aber zwei Fragen bleiben auch bei diesem Nationalitätsverständnis offen: Was ist mit einem Menschen aus Paris, der das Rheintal liebt – wird der dadurch zum Deutschen? Und was ist mit einem Menschen aus Köln, der mit Caspar David Friedrich nichts anfangen kann – ist der dann kein Deutscher mehr? 

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Gedicht 1

Joseph von Eichendorff, Sehnsucht, 1834

Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab' ich mir heimlich gedacht:
Ach wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!

Zwei junge Gesellen gingen
VorĂĽber am Bergeshang,
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden FelsenschlĂĽften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
Von Quellen, die von den KlĂĽften
Sich stĂĽrzen in die Waldesnacht.

Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die über'm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht,
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommernacht.

Joseph Freiherrn von Eichendorff’s sämmtliche Werke. 1. Band, Leipzig (Voigt & Günther) 1864, S. 267f.

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Gedicht 2

Georg Herrwegh, Dem deutschen Volk, 1841

Deutschland, o zerrissen Herz,
Das zu Ende bald geschlagen,
Nur um dich noch will ich klagen,
Und in einer Brust von Erz
Schweigend meinen kleinen Schmerz,
Meinen kleinen Jammer tragen,
Vaterland, um dich nur klagen.

Lustig grĂĽnt dein Nadelholz,
Lustig rauschen deine Eichen;
In den neununddreiĂźig Reichen
Fehlt ein einzig Körnchen Golds:
Freier BĂĽrger hoher Stolz
Fehlt im Lande sondergleichen,
In den neununddreiĂźig Reichen.

Wenn ein Sänger für dich focht,
Wenn ein Mann ein Schwert geschwungen,
Hast du scheu nur mitgesungen,
Hast du schĂĽchtern mitgepocht;
Und man hat dich unterjocht,
Hat dich in den Staub gezwungen,
Weil du gar so still gesungen.

Ihr beweinet's und bereut's -
Und das nennt ihr deutsche Treue?
Laßt die Tränen, laßt die Reue,
Soll nicht einst der Enkel Teuts
Sterben an der Zwietracht Kreuz,
Kämpf' und handle, Volk, aufs neue,
Denn der Teufel ist die Reue!

Tritt in deiner FĂĽrsten Reihn!
Sprich: die neununddreiĂźig Lappen
Sollen wieder besser klappen
Und ein Heldenpurpur sein;
Ein Reich, wie ein Sonnenschein!
Ein Herz, ein Volk und ein Wappen!
Helf' uns Gott - so soll es klappen!

Georg Herrwegh, Gedichte eines Lebendigen. ZĂĽrich und Winterthur (Verlag des literarischen Comptoirs) 1841, S. 73 ff.

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austrian national anthem österreichische bundeshymne
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Die Ă–sterreichische Bundeshymne
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America the Beautiful
§
America the Beautiful
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Westward the Course of Empire Takes Its Way
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Urheber: Emanuel Leutze

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Emanuel_Leutze_-_Westward_the_Course_of_Empire_Takes_Its_Way_-_Capitol.jpg

PD

Emanuel Leutze, Westward the Course of Empire Takes Its Way, 1861

Mittelalterliche Stadt an einem FluĂź
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Urheber: Karl Friedrich Schinkel

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:1815_Schinkel_Mittelalterliche_Stadt_an_einem_Fluss_anagoria.JPG?uselang=de

PD

Karl Friedrich Schinkel, Mittelalterliche Stadt an einem FluĂź, 1815

La Liberté guidant le peuple
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Urheber: Eugène Delacroix

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eug%C3%A8ne_Delacroix_-_Le_28_Juillet._La_Libert%C3%A9_guidant_le_peuple.jpg

PD

Eugène Delacroix, La Liberté guidant le peuple, 1830

Brudeferden i Hardanger
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Urheber: Adolph Tidemand und Hans Gude

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brudeferden.jpg

PD

Adolph Tidemand und Hans Gude, Brautfahrt auf dem Hardanger-Fjord, 1848

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Aufgabe

Was spricht dich an?

  1. Sieh dir die kleine Sammlung an Kunst mit Nationalbezug an (Elemente 19 bis 23). Findest du darunter etwas, das dich berĂĽhrt oder dir ein angenehmes GefĂĽhl bereitet?
    1. Wenn ja: Beschreibe das GefĂĽhl und finde heraus, welche Elemente des Kunstwerks (Textzeile, Stelle im Video, Bildelement, Bildzusammenhang, etc.) auf dich wirken.
    2. Wenn nein: Finde ein Kunstwerk oder Medienprodukt (Gemälde, Lied, Gedicht, Film, Song, Videospiel), das dir ein angenehmes Gefühl bereitet. Beschreibe das Gefühl und finde heraus, welche Elemente auf dich wirken.
  2. Verbindet dich dieses GefĂĽhl mit anderen Menschen? BegrĂĽnde deine Antwort.

Zusammenfassung: Was ist eine Nation?

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