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4.7 Die Kriegskonferenzen und ihre Folgen

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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-H27035,_Potsdamer_Konferenz,_Churchill,_Truman,_Stalin.jpg

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4.7 Die Kriegskonferenzen und ihre Folgen

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Als das Ende des Krieges und die deutsche Niederlage absehbar wurde, gab es Treffen der Alliierten, um über das weitere Vorgehen nach Kriegsende zu beraten, wie die Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam. Auf diesen Konferenzen gestalteten die 'Großen Drei', die Staatschefs der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion, die Nachkriegswelt. Deutschland, das den schrecklichen Krieg begonnen hatte und ihn nun verlor, war wie kaum ein anderes Land von dieser Umgestaltung betroffen.

Die Konferenz von Jalta

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Auf Wunsch von Josef W. Stalin trafen sich die drei alliierten Mächte (Sowjetunion, Großbritannien und USA) im Februar 1945 auf der Halbinsel Krim, um über das weitere militärisch-politische Vorgehen am Ende des Zweiten Weltkrieges zu sprechen. Hauptsächlich ging es um die Zukunft des Deutschen Reiches sowie die von den USA gewünschte Gründung der UNO.

Deutschland betreffend einigten sich die Großen Drei auf die Einteilung in vier Besatzungszonen der Alliierten. Der Beteiligung Frankreichs stimmte Stalin nur widerwillig zu und forderte, dass Frankreichs Besatzungszone aus den amerikanischen und englischen Zonen gebildet werden würde. Der sowjetische Bereich sollte unangetastet bleiben.

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MDR 04.02.1945: Konferenz von Jalta
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Ein Radiobeitrag zur Konferenz von Jalta

Die Konferenz von Potsdam

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Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wurde das Land in 4 Besatzungszonen der alliierten Mächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich eingeteilt. Am 17. Juli trafen sich die Alliierten zur Konferenz von Potsdam. Diese war die letzte Konferenz der alliierten Mächte nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Konferenz von Potsdam wird auch Dreimächtekonferenz von Berlin genannt, Frankreich war allerdings (wie auch schon in Jalta) nicht dabei.

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Potsdamer Konferenz vor 75 Jahren
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https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-H27035,_Potsdamer_Konferenz,_Churchill,_Truman,_Stalin.jpg

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Die Großen Drei: Churchill, Truman und Stalin

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Urheber: Unknown Author

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Exterior_of_Cecilienhof_at_Potsdam_Conference#/media/File:Cecilienhof1945.gif

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Das Schloss Cecilienhof in Potsdam

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Urheber: Frank Gatteri, United States Army

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Joseph_Stalin_at_the_Potsdam_Conference#/media/File:Joseph_Stalin,_Winston_Churchill_and_President_Truman_(Potsdam_Conference,_July_1945).jpg

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Die Konferenz von Potsdam. Josef Stalin in der Mitte in weiß.

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Das Potsdamer Abkommen

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Die Unterzeichnung des Abschlussprotokolls wird häufig als Potsdamer Abkommen bezeichnet. Einen internationalen Vertrag gab es aber nicht, sondern lediglich gemeinsame Absichtserklärungen, die von den alliierten Mächten unterzeichnet wurden. Die Beschlüsse der Konferenz von Jalta treten in Kraft und man einigte sich auf die sogenannten 5 D's: 

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Quelle: Potsdamer Protokoll

Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin: Artikel III

Alliierte Armeen führen die Besetzung von ganz Deutschland durch, und das deutsche Volk fängt an, die furchtbaren Verbrechen zu büßen, die unter der Leitung derer, welche es zur Zeit ihrer Erfolge offen gebilligt hat und denen es blind gehorcht hat, begangen wurden. Auf der Konferenz wurde eine Übereinkunft erzielt über die politischen und wirtschaftlichen Grundsätze der gleichgeschalteten Politik der Alliierten in Bezug auf das besiegte Deutschland in der Periode der alliierten Kontrolle. Das Ziel dieser Übereinkunft bildet die Durchführung der Krim-Deklaration über Deutschland. Der deutsche Militarismus und Nazismus werden ausgerottet, und die Alliierten treffen nach gegenseitiger Vereinbarung in der Gegenwart und in der Zukunft auch andere Maßnahmen, die notwendig sind, damit Deutschland niemals mehr seine Nachbarn oder die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt bedrohen kann. Es ist nicht die Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven. Die Alliierten wollen dem deutschen Volke die Möglichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wiederaufzubauen. Wenn die eigenen Anstrengungen des deutschen Volkes unablässig auf die Erreichung dieses Zieles gerichtet sein werden, wird es ihm möglich sein, zu gegebener Zeit seinen Platz unter den freien und friedlichen Völkern der Welt einzunehmen.

Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland. Ergänzungsblatt Nr. 1 Berlin 1946. S. 14. Artikel 3

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Aufgabe

Lies dir die Quelle aus dem Potsdamer Abkommen oberhalb durch und bearbeite folgende Punkte:

  1. Beschreibe das Ziel der Alliierten.
  2. Erkläre, wie die Alliierten dieses Ziel erreichen wollten.

Die Neuordnung Europas

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Urheber: Digitale Lernwelten GmbH

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Oder-Neisse-Linie als neue Ostgrenze Deutschlands

Europa liegt in Trümmern. Der Wiederaufbau ist in vollem Gange und nun geht es um das Europa der Zukunft. Aber wie soll dieses aussehen? Wie sollen die Grenzen Deutschlands aussehen?

Auch dies war ein wichtiger Punkt, den die drei alliierten Mächte auf der Potsdamer Konferenz besprechen mussten. Ziel war es, eine stabile Nachkriegsordnung zu schaffen. Da die Konferenz nur zwei Wochen dauerte, konnte kein internationaler Vertrag ausgehandelt werden, sondern es gab lediglich schriftlich festgehaltene Vereinbarungen. Die Verhandlungen stellten sich als äußerst kompliziert dar, denn zwei konträre Lager standen sich hierbei gegenüber. Die westlichen Alliierten, also die USA und Großbritannien, gegen die östliche totalitäre Sowjetunion, die sich im Krieg zwar gegenseitig unterstützten, aber nun nicht mehr am gleichen Strang zogen.

Grenzen Deutschlands nach 1945

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Sieh dir die Karte nochmal genauer an!

Bearbeite folgende Punkte:

  • Beschreibe die Gebietsänderungen.
  • Nenne die Gebiete, die Deutschland abtreten musste.
  • Erkläre den Grenzverlauf Deutschlands und Polens.
  • Beurteile die Auswirkungen der Grenzverschiebungen.

Vertreibung aus dem Osten

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Quelle 1: Vertreibung und Flucht von Deutschen und Polen

Ausweisung von Deutschen aus Sorau / Niederlausitz 1945

„Niemand von uns hatte mit einer Ausweisung gerechnet. Wohl wurde uns gesagt, dass wir nun polnisch verwaltet würden. Bis dann am Morgen des 23. Juni 1945 die gesamte Bevölkerung Soraus, gegen 29 000 Menschen, ausgewiesen wurde. [...] Mir ließen sie wie allen genau zehn Minuten Zeit. Ich konnte nun bloß mein einjähriges Enkelkind die drei Treppen herunterschleppen, danach den Kinderwagen, den sie mir auch schon teilweise ausgeplündert hatten, dann für den Kleinen heimlich einige Lebensmittel aus den Verstecken holen, und als ich dann noch für mich aus meiner Wohnung meinen Mantel holen wollte, ließ mich der Pole nicht mehr herein mit dem Vermerk, die zehn Minuten wären herum. [...] Es war ein Elendszug, denn Züge gingen ja nicht, und so zogen, man kann wohl sagen, drei Monate lang die Ausgewiesenen Schlesiens und Ostbrandenburgs auf diesen Landstraßen entlang: Kinderwagen, Leiterwagen, Schiebkarren, Sportwagen, man sah die unmöglichsten Gefährte. Bettelarm zogen wir da lang, denn schon längst hatte uns der Russe Geld, Papiere und Sparkassenbücher und natürlich Schmuck, Uhren, Trauring usw. abgenommen.“

Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa. Hrsg. vom Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Band I, 2. Bonn 1954, S. 688 f.

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Quelle 2: Vertreibung und Flucht von Deutschen und Polen

Umsiedlung aus dem Wilnaer Gebiet nach Pommern und Großpolen 1945

„Im Mai 1945, als der Krieg seinem Ende zuging, erschienen bei uns offizielle Mitteilungen der sowjetischen und wiederbelebten polnischen Behörden, aus denen hervorging, dass das Wilnaer Gebiet (das bis 1939 zu Polen gehörte, Anm. d. Red.) als angeblich von jeher zum westlichen Weißrussland gehörender Teil der UdSSR angeschlossen würde, die polnische Bevölkerung dagegen in die Polen zuerkannten deutschen Gebiete umgesiedelt werden sollte. [...] Polen, die sich nicht mit der Ausreise einverstanden erklärten, sollten die weißrussische Staatsangehörigkeit erhalten und vor Ort bleiben können. [...] Für meine Eltern war das eine erschreckende Nachricht [...]. Die polnische Bevölkerung, die noch die Hölle zur Zeit der Besetzung durch die Bolschewiken zwischen September 1939 und Juni 1941 und die brutale Behandlung der Polen [...] in Erinnerung hatte, fürchtete sich, innerhalb der Grenzen der Sowjetunion zu bleiben. [...] Von der nahen Eisenbahnstation Gudogaje fuhren in der zweiten Hälfte des Jahres 1945 in regelmäßigen Abständen Transporte mit polnischen Familien und ihrem Hab und Gut gen Westen, in Richtung Deutschland.“

Vertreibung aus dem Osten. Deutsche und Polen erinnern sich. Hrsg. v. Hans-Jürgen Bömelburg u.a., Olsztyn 2000, S.371f.

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Quelleninterpretation

Lies dir die beiden Quellen sorgfältig durch.

  1. Skizziere die Gründe für die Vertreibung der Deutschen und Polen im Jahr 1945.
  2. Setze die Quelle in Beziehung zum historischen Hintergrund.
  3. Vergleiche beide Quellen hinsichtlich ihrer Umstände miteinander. Gibt es Unterschiede? 

Umgang mit dem Potsdamer Abkommen

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Das "Potsdamer Abkommen" war - wie bereits oben erwähnt - eine Willens- und Absichtserklärung der Konferenzteilnehmer, kein internationaler Vertrag. In der Folge wurden einige vereinbarte Beschlüsse verschieden interpretiert oder nicht eingehalten.

Es gab etwa Uneinigkeiten bei den Auffassung zum Begriff der Demokratie. Während die Westmächte demokratische Parteien, freie Wahlen sowie Gewaltentrennung förderten, stützte sich die sowjetischen Behörden auf den Marxismus-Leninismus und organisierten nur scheinbar demokratische Prozesse.

Ein Verstoß gegen das Potsdamer Abkommen betrifft auch den vereinbarten humanen Transfer ("in ordnungsgemäßer und humaner Weise"), den die Alliierten für die Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn forderten. In der Realität gab es oft wilde Vertreibungen der Deutschen, die weder geordnet noch menschlich abliefen und fast zwei Millionen Todesopfer zur Folge hatten.

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Zusammenfassung: Die Potsdamer Konferenz und ihre Folgen

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