"Ideen können die Welt verändern", das klingt für dich vielleicht zunächst albern oder kitschig. Ideen sind doch nur harmlose Gedanken in den Köpfen von Menschen. Aber aus Ideen wird manchmal Politik und aus Politik kann Lebenswirklichkeit für viele Millionen Menschen werden. Der Nationalismus war zunächst nur eine Idee und er hat es dennoch geschafft, die Welt zu verändern. Im 19. Jahrhundert bekamen die Menschen die unheimliche Kraft des Nationalismus langsam zu spüren - wie, das schauen wir uns in diesem Kapitel an.
1.5 Die Krise Österreich-Ungarns – Nationalismus wirkt!
1. Eine Krönung in Ungarn
Das Gemälde oben zeigt die Krönung des österreichischen Kaiserpaars Franz Joseph I. und Elisabeth (bekannter als Sisi) zu König und Königin von Ungarn. Diese Krönung bildet auch die Schlussszene des berühmten Films 'Sissi – die junge Kaiserin' von 1956. Auf dem Gemälde und im Film ist zu sehen, wie die Ungarn ihrem neuen Königspaar ausgelassen zujubeln – und das war tatsächlich so (auch wenn der Film sonst nicht immer ganz bei der historischen Wahrheit bleibt). Die Ungarn freuten sich also darüber, ein Königspaar zu bekommen, das bereits Kaiserpaar von Österreich war. Warum?
Ungarn war schon länger Teil des österreichischen Kaiserreichs gewesen, doch die Ungarn waren damit nicht wirklich einverstanden. Viele forderten Freiheitsrechte und nationale Unabhängigkeit von den Österreichern. 1848 hatte es deswegen sogar einen ungarischen Aufstand gegeben. Die Österreicher hatten ihn jedoch 1849 mit Hilfe der Russen niedergeschlagen und die Anführer hingerichtet oder eingesperrt.
Das löste das Problem aber nicht dauerhaft, Ungarn blieb ein unruhiger Teil des österreichischen Kaiserreichs. Ständig bestand die Gefahr, dass die Ungarn sich wieder gegen die Österreicher erheben und einen neuen Aufstand wagen würden.
Galerie: Österreich-Ungarn auf Karten
Aufgabe
Wo liegt Österreich-Ungarn?
Verorte das Reich Österreich-Ungarn im heutigen Europa. Suche dafür (im Internet oder im Atlas) eine aktuelle politische Karte von Osteuropa und vergleiche sie mit den Karten in der Galerie oben. Finde vier heutige Staaten (außer Österreich und Ungarn), die zumindest teilweise auf dem Gebiet des früheren Österreich-Ungarns liegen.
2. Gib ihnen einen König
Kaiserin Elisabeth hatte Verständnis für die Ungarn und überredete ihren Mann, einen Schritt auf sie zuzugehen. Nein, natürlich würden sie keinen unabhängigen ungarischen Staat bekommen, aber vielleicht könnte man sie ja mit den Österreichern gleichstellen. Wenn man den österreichischen Kaiser zum ungarischen König machte, zeigte man den Ungarn damit, dass sie im Reich auch eine wichtige Rolle spielten. Wichtig für die Ungarn war auch, dass unter 'ihrem' König eine ungarische Regierung eingerichtet wurde, die größtenteils aus nationalistischen ungarischen Adeligen bestand. So bekamen die Ungarn einen Teil ihrer Forderungen erfüllt: Sie bekamen mehr politische Kontrolle über ihr Land und ihre Bedeutung im Reich wurde aufgewertet. Aus dem Kaisertum Österreich wurde Österreich-Ungarn.
Galerie: Neuer Staat – Neues Wappen
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Kaiserin Elisabeth und Ungarn
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Kaiserin Elisabeth und Ungarn
Im Video unten kannst du dir ausführlich das Verhältnis von Kaiserin Elisabeth zu Ungarn von einer Historiker erklären lassen.
Aufgabe
Wappen zuordnen
Sieh dir die Wappen im oberen Erkundungsbild an. Versuche dann im Bild unten, die Wappen per Drag&Drop der jeweiligen Region von Österreich-Ungarn zuzuordnen. Die Aufgabe ist nicht leicht, versuche sie ruhig mehrmals, da du am Anfang wahrscheinlich nicht alles richtig zuordnen wirst.
- Tipp 1: Wenn du in der Drag&Drop-Aufgabe mit dem Cursor kurz über dem jeweilige Wappen stehen bleibst, wird der Name des Wappens eingeblendet.
- Tipp 2: Manche Ablegezonen für die Wappen gehen über mehrere farbige Reichsteile. In diesem Fall gehört die Zone immer zu dem Teil mit der größten Fläche in der Zone.
3. Ist jetzt alles in Ordnung?
Österreich-Ungarn war ein sogenannter 'Vielvölkerstaat'. In ihm lebten nicht nur Österreicher und Ungarn sondern auch Tschechen, Slowaken, Polen, Rumänen, Kroaten, Serben u.v.m. Die sahen es nun aber gar nicht ein, dass den Ungarn Rechte gewährt wurden, die sie weiterhin nicht besaßen. Der Ausgleich, den der Kaiser mit Ungarn geschlossen hatte, bestärkte also die nationalistischen Bewegungen unter den anderen Völkern Österreich-Ungarns. Und das war noch nicht alles.
Die Ungarn setzten nun ihre nationalen Vorstellungen ziemlich brutal durch. Grundlage einer Nation ist immer auch eine gemeinsame Sprache. Also sorgten die ungarischen Politiker dafür, dass in Ungarns Schulen und Amtsstuben gefälligst nur noch ungarisch gesprochen wurde. Das war für alle Einwohner Ungarns, die keine Ungarn waren (z.B. Kroaten, Rumänen, Slowaken und Deutsche) ein Problem – sie fühlten sich nun wiederum in ihrer nationalen Identität bedroht.
In Österreich-Ungarn gab es Ende des 19. Jahrhunderts also drei politische Gruppen mit sehr unterschiedlichen Zielen:
- Den Kaiserhof in Wien, der versuchte das Vielvölkerreich durch eine Mischung aus Kompromissen und Härte zusammenzuhalten
- Die ungarische Regierung, die versuchte Ungarn durch Unterdrückung aller anderen Völker zu einer Nation zu machen
- Die Nationalen Bewegungen der verschiedenen Völker (z.B. der Tschechen oder Serben), die versuchten für 'ihr' Volk Sonderrechte zu erkämpfen oder gleich ganz aus dem Reich auszutreten
Tabelle: Sprachgruppen in Österreich-Ungarn 1910
Sprache | Anzahl Sprecher | Anteil an der Gesamtbevölkerung |
---|---|---|
Deutsch | 12.006.521 | 23,36 % |
Ungarisch | 10.056.315 | 19,57 % |
Tschechisch | 6.442.133 | 12,54 % |
Polnisch | 4.976.804 | 9,68 % |
Serbisch und Kroatisch | 4.380.891 | 8,52 % |
Ukrainisch | 3.997.831 | 7,78 % |
Rumänisch | 3.224.147 | 6,27 % |
Slowakisch | 1.967.970 | 3,83 % |
Slowenisch | 1.255.620 | 2,44 % |
Italienisch | 786.422 | 1,50 % |
Sonstige | 2.313.569 | 4,51 % |
Aufgabe
Was ist ein Vielvölkerstaat?
- Erkläre den Begriff 'Vielvölkerstaat' am Beispiel Österreich-Ungarns. Nutze dafür die Karte und die Tabelle oben.
- Beurteile, ob Deutschland heute ein Vielvölkerstaat ist. Begründe dein Urteil und beziehe dich dabei auf Österreich-Ungarn als Beispiel.
4. Zerreißt der Interessenstreit das Reich?
Die Karte oben zeigt, was es bedeutet, ein Vielvölkerstaat zu sein. Diese bunte Mischung ist die Ausgangslage. Mit dieser Situation müssen sie alle umgehen: Die kaiserlich-österreichischen Beamten, die ungarischen Adeligen und die tschechischen Nationalisten. Was machen sie daraus? Was sind überhaupt ihre Ziele und wie versuchen sie diese zu verwirklichen?
Österreich: Haltet das Reich zusammen!
Der Umgang mit Ungarn ist ein gutes Beispiel für die österreichische Politik: Der Aufstand wurde erst niedergeschlagen, danach wurde ein Kompromiss vorgeschlagen. Österreich versuchte mit Härte, aber auch mit Zugeständnissen, das Reich zusammenzuhalten. Der österreichische Kaiser wusste, dass das Vielvölkerreich ohne ein gewisses Einverständnis der Bevölkerung und Eliten in den verschiedenen Reichsteilen nicht bestehen konnte. Gleichzeitig sah er sich aber als rechtmäßigen und unangefochtenen Alleinherrscher des Reichs.
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Kompromiss: Die Teilung einer Universität
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Kompromiss: Die Teilung einer Universität
In Prag, der Hauptstadt Böhmens (Westtschechiens), gibt es seit dem 14. Jahrhundert die Karls-Universität. Die Sprache, mit der an dieser Universität gelehrt wurde, war während des Mittelalters Latein, später dann Deutsch. In Prag und Böhmen sprachen aber viele Menschen nicht muttersprachlich deutsch, sondern tschechisch. Viele Tschechen empfanden es nun als ungerecht und ein Zeichen ihrer Unterdrückung, dass an der Universität ihrer Hauptstadt nicht ihre Muttersprache gesprochen wurde und sie protestierten dagegen.
Die österreichischen Herrscher von Böhmen reagierten auf den Protest, indem sie 1882 die Karls-Universität kurzerhand teilten: In eine deutsche Universität, die "Deutsche Karl-Ferdinands-Universität" und in eine tschechische Universität, "Česká univerzita Karlo-Ferdinandova".
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Der Kaiser lehnt neue Ideen ab
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Der Kaiser lehnt neue Ideen ab
In den Sissi-Filmen wird Kaiser Franz-Joseph I. als beschwingter Romantiker dargestellt, der von seiner gütigen Frau dazu gebracht wird, das Richtige zu tun. Der historische Franz-Joseph war eher ein strenger und disziplinierter Mann, der sich den Traditionen der 'guten alten Zeit' verpflichtet fühlte. Mit neuen Ideen, wie dem Nationalismus, Freiheitsrechten und Mitbestimmung konnte er wenig anfangen. Und so verweigerte er sich auch jeder grundlegenden Reform, die das Kaiserreich auf den Weg zu einem modernen Vielvölkerstaat hätte schicken können.
Ungarn: Schmiedet einen ungarischen Nationalstaat!
Die Ungarn sahen ihre Chance gekommen. Mit der Gleichstellung 1867 sahen sie sich als legitime Herrscher 'ihres' ungarischen Reichsteils – und den wollten sie nun nach ihren Vorstellungen umgestalten. Es sollte ein ungarischer Nationalstaat entstehen und das bedeutete, dass die anderen Völker, die im ungarischen Reichsteil lebten (v.a. Kroaten, Rumänen, Slowaken und Deutsche), zu Ungarn gemacht werden mussten. Das veränderte die Situation der Nicht-Ungarn in Ungarn gravierend. Von Untertanen eines Vielvölkerreichs wurden sie zu Bürgern mit der falschen Nationalität in dem Nationalstaat anderer.
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Magyarisierung
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Magyarisierung
Magyar ist das ungarische Wort für Ungarn. 'Magyarisierung' bedeutet also 'Ungarisierung'. Die Politik, aus Ungarn nach 1867 einen einheitlichen ungarischen Nationalstaat zu machen, bezeichnet man deshalb als Magyarisierung.
Diese Politik wurde vor allem über das Bildungssystem betrieben. 1867 bestimmten die Kroaten, Slowaken, Rumänen und Deutschen in Ungarn noch größtenteils selber über ihr Schulsystem und in ihren Schulen wurde auch in ihren eigenen Sprachen unterrichtet. Das änderte die ungarische Regierung. Sie zog die Kontrolle über die Schulen an sich und verfügte, dass an diesen Schulen in Zukunft auf ungarisch unterrichtet werden musste.
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Wirkungen des ungarischen Schulsystem in der Slowakei
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Wirkungen des ungarischen Schulsystem in der Slowakei
Bildungseinrichtungen stehen immer auch im Dienst der politischen Ordnung eines Landes. Als in den Ländern Europas noch überwiegend von Monarchien herrschten, wurden Lernende in Schulen und Universitäten ständig aufgefordert, sich zu den Herrschern und deren Politik zu bekennen. Im 19. Jahrhundert wurde zudem immer stärker das nationalistische Denken verbreitet. Das war auch in den unter ungarischem Einfluss stehenden Gebieten des Kaiserreichs Österreich-Ungarn so: Der ungarische Maler Béla Iványi-Grünwald (1867-1940) etwa sagte, die ungarischen Bildungseinrichtungen würden zuverlässig wie eine Maschine aus Slowaken überzeugte Magyaren, also Anhänger der ungarischen Nation, machen.
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Das Massaker von Černová
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Das Massaker von Černová
Am 27. Oktober 1907 stand vor der Kirche von Černová (heute Slowakei, damals Königreich Ungarn) eine aufgebrachte slowakische Menschenmenge. Die wütenden Ortseinwohner protestierten dagegen, dass ihre neu gebaute katholische Kirche von einem ungarischen und nicht von einem slowakischen Priester geweiht werden sollte. Ihnen gegenüber standen die örtlichen königlich-ungarischen Polizeitruppen. Diese lösten den Protest letztlich gewaltsam auf, es fielen Schüsse, am Ende waren 15 slowakische Zivilisten tot.
Der Vorfall wurde als 'Massaker von Černová' (die Ungarn sprachen von der 'Tragödie von Černová') international bekannt.
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Vertiefung: Die Deutschen im Königreich Ungarn
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Vertiefung: Die Deutschen im Königreich Ungarn
Im Königreich Ungarn lebten auch zwei große deutsche Bevölkerungsgruppen: Die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben. Erstere waren bereits seit dem 12. Jahrhundert, letztere seit dem 17. Jahrhundert in diese Regionen eingewandert. Beide Gruppen waren von den damaligen Herrschern gezielt geworben und angesiedelt worden.
Eigentlich gehörten beide Bevölkerungsgruppen zur privilegierten deutschsprachigen Gruppe im Österreichischen Kaiserreich. Durch die Magyarisierung wurden nun aber die Deutschen in Ungarn zur sprachlichen Minderheit und ihre alten Rechte auf Selbstverwaltung und kulturelle Selbstständigkeit wurden ihnen von der ungarischen Regierung genommen. Auch sie wurden Opfer des ungarischen Nationalismus.
Die übrigen Völker: Raus aus diesem 'Völkerkerker'!
Lange hatten die Völker des Kaiserreichs halbwegs friedlich und vereint als kaiserliche Untertanen zusammengelebt. Das änderte sich nun. Einige (v.a. Kroaten, Slowaken und Rumänen) waren von der ungarischen Zwangsmagyarisierung betroffen und wehrten sich gegen diese Unterdrückung. Andere (v.a. Tschechen, Polen und Serben) wollten das, was die Ungarn schon bekommen hatten – einen eigenen Staat. Aber was für ein Staat sollte das sein?
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Der Panslawismus: Slawen aller Länder, vereinigt euch!
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Der Panslawismus: Slawen aller Länder, vereinigt euch!
Ein großer Teil der Völker des Reichs sprachen slawische Sprachen: Die Tschechen, Polen, Ukrainer, Slowaken, Slowenen, Kroaten und Serben. Viele Nationalisten dieser Völker betonten diese sprachliche Gemeinsamkeit und forderten, dass die slawischen Völker gemeinsam für ihre Ziele kämpfen sollten. Diese Idee nennt man Panslawismus – pan ist griechisch und bedeutet ganz oder alle – also in etwa 'alle Slawen zusammen'. Aber was waren die Ziele?
Einige der Panslawisten forderten, die Slawen sollten sich unter den Schutz des größten und mächtigsten slawischen Volks stellen: der Russen. Dann würden sie zumindest von ihren nationalen 'Brüdern' regiert. Andere Panslawisten lehnten es ab, die Herrschaft des österreichischen Kaisers gegen die des russischen Zaren zu tauschen. Sie kämpften dafür, dass die slawischen Völker Österreich-Ungarns gemeinsam auf die gleiche Stufe wie Österreich und Ungarn gestellt werden sollten. Mit einem eigenen König und einer eigenen slawischen Regierung! Aus dem Doppelreich Österreich-Ungarn wäre dann ein Dreifachreich geworden.
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Unterschiedliche Reaktionen von Tschechen, Polen und Ukrainern
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Unterschiedliche Reaktionen von Tschechen, Polen und Ukrainern
5. Ein Gedankenexperiment als Rettung?
1906 hatte der österreich-ungarische Politiker Aurel Popovici eine Idee, wie die Nationalismus-Probleme Österreich-Ungarns vielleicht gelöst werden könnten, ohne dass das Reich dabei auseinanderfiele. Es gelang ihm sogar, den österreichischen Thronfolger Franz-Ferdinand von seiner Idee zu überzeugen. Nur leider wurde Franz-Ferdinand 1914 in Sarajevo ermordet, der Erste Weltkrieg brach aus und Österreich-Ungarn ging unter. Stellen wir uns nun vor, Franz-Ferdinand wäre nicht ermordet worden und hätte versuchen können, Popovicis Idee umzusetzen. Hätte Österreich-Ungarn gerettet werden können?
Die Idee: Die Vereinigten Staaten von Groß-Österreich
Die Idee war, aus Österreich-Ungarn einen Bundesstaat zu machen. Aus dem Reich sollten 15 gleichberechtigte und sprachlich einheitliche Teilstaaten werden. Für kleinere Sprachinseln war die Schaffung unabhängiger Teilgebiete ('autonomer Enklaven') geplant. Der Zusammenhalt des Reiches sollte durch eine Zentralregierung in Wien, angeführt vom österreichischen Kaiserhaus, gesichert werden. Die Völker Österreich-Ungarns sollten also ihre eigenen Staaten erhalten und untereinander gleichberechtigt werden, aber gleichzeitig unter der kaiserlichen Herrschaft bleiben.
Aufgabe
Inszeniert eine Podiumsdiskussion, in der der Thronfolger Franz Ferdinand den Plan der Vereinigten Staaten von Groß-Österreich den Interessenvertretern aus seinem Reich vorstellt. Ihr müsst dabei verschiedene Rollen bzw. Teams besetzen.
- Moderator/Moderatorin (und Berater)
- Franz Ferdinand (und Berater)
- der alte Kaiser Franz Joseph I. (und Berater)
- Vertreter der ungarischen Regierung
- Vertreter der nicht-österreichischen und nicht-ungarischen Völker Österreich-Ungarns
Jedes Team bereitet sich zunächst auf die Diskussion vor.
- Team 1 überlegt sich, nach welchen Regeln die Diskussion ablaufen sollte und welche großen Fragen in der Diskussion unbedingt geklärt werden sollten. Eine davon sollte die Frage nach Minderheiten und ihren Rechten sein.
- Team 2 arbeitet den eigenen Plan detaillierter aus (z.B. "Welche Rechte werden die Einzelstaaten haben, welche Rechte die Wiener Zentralregierung?") und bereitet sich auf gewisse Einwände der anderen Teams vor ("Was wird Franz Joseph, die Ungarn, die anderen auf jeden Fall stören? Was können wir ihnen anbieten?")
- Die Teams 3-5 diskutieren ihre Ziele ("Was wollen wir eigentlich erreichen?") und ihre Haltung zum Plan der Vereinigten Staaten ("Was finden wir daran gut, was finden wir gar nicht gut?")
- Nutzt für eure Vorbereitungen Informationen aus dem gesamten Kapitel.
Wenn ihr eure Vorbereitungen abgeschlossen habt, setzt euch zu einer Diskussionsrunde zusammen. Das Moderationsteam beaufsichtigt eure Diskussion, erteilt Rederecht und sorgt dafür, dass sich alle an die Regeln halten. Versucht während der Diskussion, eure Ziele durchzusetzen, seid aber auch offen für Kompromisse. Schafft ihr es, einen Staat zu entwerfen, der alle Interessengruppen des Reiches halbwegs zufrieden stellt?